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People | 28.02.2023

Weltmeisterinnen aus Graz

Bei der Sportakrobatik-WM 2022 in Baku holten drei Sportle­rinnen aus Graz überraschend WM-Bronze. Wenig später erhielten sie auch den STEIRERIN AWARD in der Kategorie „Die Sportliche“.

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Larissa, Hanna und Paula während ihrer mit Bronze ausgezeichneten Kür bei der Sportakrobatik-WM in Baku. © Filippo Tomasi Photograph

Ganz entsprechend dem olympischen Gedanken war das Motto von Larissa Höfler, Hanna Paic und Paula Pfurtscheller bei der Weltmeisterschaft „Dabei sein ist alles“. Erst zwei Jahre zuvor hatten sie angefangen, als Dreierteam gemeinsam mit den Trainerinnen Elisabeth Gschier und Hannah Suntinger zu trainieren. Eine Meisterschaft in Italien war der erste gemeinsame internationale Wettkampf, nach dem sich das Trio bereits für die WM qualifiziert hat. „In Baku war dann alles sehr aufregend. Wir waren eine Woche dort und konnten zwei Tage lang Podiumstraining auf der Wettkampfmatte machen, dann folgten vier Tage lang die Wettkämpfe“, erzählt Hanna. Die erste gezeigte Kür des Teams war bereits eine Bestleistung. Bald darauf schrieben sie Geschichte als die ersten Sportakrobatinnen, die ein WM-Edelmetall für Österreich sicherten. Hinter den USA und Belgien erreichte man den 3. Platz, ein unglaubliches Ergebnis.

Unterschiedlichste Anforderungen

Bei der Sportakrobatik werden Elemente aus Artistik, Bodenturnen, Choreografie und Tanz miteinander verbunden. Die Athlet:innen turnen auf einer gefederten Bodenfläche, bei Wettkämpfen werden eine Balance-, eine Tempo- und eine kombinierte Kür vorgezeigt. Diese müssen für maximal zweieinhalb Minuten nach Instrumentalmusik choreografiert werden. In jeder Übung müssen sechs verschiedene Elemente enthalten sein. „Mich fasziniert an Sportakrobatik vor allem, dass man in einem Team ist, dass man mit anderen Leuten eng zusammenarbeitet, weil da sozial viel dazugehört. Eine Kür besteht ja auch aus tänzerischen Elementen, also Choreos, da muss man sich gut abstimmen“, sagt Paula. Für Larissa kommt auch noch ein anderer Aspekt dazu: „Dass man bei Wettbewerben sieht, was die anderen Teams können, und dass man ein Ziel hat, auf das man hinarbeiten kann.“ Hanna ergänzt: „Ich finde auch den Prozess von einem neuen Element in der Kür spannend, wie sich da das Niveau nach und nach steigert und man die eigene Weiterentwicklung sieht. Und dass man in seinem Team den anderen vertrauen kann und muss.“

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Bei den STEIERIN AWARDS 2022 durften sich die drei jungen Grazer Sportlerinnen über den Award in der Kategorie „Die Sportliche“ freuen. © Thomas Luef

Keine Halle in Sicht

Vor der WM trainierten die Sportlerinnen etwa 18 Stunden pro Woche, und das in ungewohnter Umgebung. Für die WM sollte nämlich auf einem speziellen Wettkampfboden trainiert werden, der mit seinen 12 x 12 Metern ein Platzproblem sowohl in den Räumlichkeiten des Allgemeinen Turnvereins Graz (ATG) als auch in jenen des Landessportzentrums darstellte. Da das ständige Auf- und Abbauen des Bodens jedoch zu umständlich gewesen wäre, wurde ein Arrangement mit dem Veranstaltungszentrum Seifenfabrik getroffen. Dort konnten wegen der Corona­pandemie Anfang letzten Jahres keine Events stattfinden und so fanden die Athletinnen dort ein vorübergehendes Trainings-Zuhause.

Die nächste Auszeichnung

Nach der Rückkehr nach Österreich ging es für die drei Athletinnen erfolgreich weiter. „Wer uns für den STEIRERIN AWARD in der Kategorie ‚Die Sportliche‘ angemeldet hat, wissen wir bis heute nicht“, lachen alle drei. Erst durch das Voting seien sie überhaupt darauf aufmerksam geworden. Am Vortag der Verleihung war das Team noch bei einem Wettkampf in Portugal vertreten und kam erst am Abend wieder zurück. „Dass wir dann bei der Verleihung auch noch eine Auszeichnung bekommen, hätten wir wirklich nicht erwartet und wir haben uns so gefreut!“ Weitere gemeinsame Auszeichnungen wird es jedoch wahrscheinlich nicht mehr geben, denn Larissa und Hanna haben nach den Staatsmeisterschaften 2022 mit dem Leistungssport aufgehört, da sie seit Herbst die Maturaklasse besuchen. Auch Paula (15) macht im Moment eine Pause.

Vertrauen in sich selbst

Tipps für andere junge Sportlerinnen haben sie aber dennoch. „Man muss einfach an sich glauben, zeigen, wofür man trainiert hat, und man darf nicht aufgeben“, sagt Paula. Hanna ergänzt: „Genau, man muss einfach sein Bestes geben. Was dabei herauskommt, kann man eh nicht beeinflussen. Aber es hilft, sich einzureden, dass man es schafft.“ Abschließend sagt Larissa: „Wenn man etwas findet, das einem wirklich Spaß macht, sollte man dranbleiben und weitermachen. Dazu gehört auch das Üben von Sachen, die nicht so gut funktionieren. Aber wenn man sich gegenseitig motiviert und auch von Freund:innen und Familie unterstützt wird, kann man alles schaffen.“