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People | 09.02.2023

Gelungenes Doppel

Wirtschaft und Sport – zwei Lebensbereiche, für die die MCG-Vorständin Barbara Muhr brennt. Zwei Bereiche, für die sie sich mehr Frauenpower wünschen würde. Plus: Infos zu einem ganz besonderen Projekt, das sie für 2023 plant.

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© Christian Jungwirth

STEIRERIN: Als Vorständin des Messe Congress Graz verantworten Sie die Bereiche Marketing, Personal, Recht, Sport sowie die AMB, eine Veranstaltungstochter. Wie haben Sie die letzten beiden Jahre erlebt?
Barbara Muhr: Covid-19 hat natürlich erhebliche Herausforderung mit sich gebracht. Da hieß es proaktiv reagieren und agieren. Aber vor Herausforderungen habe ich mich noch nie gescheut. Dennoch bin ich sehr froh, dass jetzt wieder so gut wie Normalbetrieb eingekehrt ist.

Als frühere Leistungssportlerin ist Sport noch immer eine große Leidenschaft für Sie, die Sie ideal in Ihre Arbeit bei der MCG einfließen lassen können.
Ja, bei der MCG managen wir drei wirklich bedeutende, kommerzielle Sportstätten in der Steiermark: Die Merkur-Arena, die primär Schauplatz großer internationaler Fußballspiele ist. Den Eis-Cluster mit zwei Eishallen, die von Eishockey über Eiskunstlauf bis zum Eventbereich Verwendung finden und dessen Flächen rund ums Jahr so gut wie ausgebucht sind. Und der Sportcampus Weinzödl, der einerseits als Heimstätte des GAK dient und andererseits auch anderen Sportarten Platz bietet.

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Freuen sich auf das Turnierhighlight 2023: Landesrätin Barbara Eibinger Miedl, Barbara Muhr und Tennis-Ass Babsi Schett (v. l.) © beigestellt

Trotz der vielen positiven Entwicklungen im Sportbereich gibt es Ihrer Meinung nach noch eine große Herausforderung zu bewältigen.
Ich würde mir mehr Frauenpower im Sport wünschen – vor allem im Funktionärsbereich. Da sehe ich viele Parallelen zur Wirtschaft. Es gibt in all diesen Bereichen unglaublich viele tolle Frauen – oftmals aber in der dritten, vierten Reihe. In Führungspositionen, wo es auch um Verantwortung und wichtige Entscheidungen geht, leider viel zu wenige.

Welche Auswirkungen hat dies möglicherweise auf die junge Generation?
Es fehlen teils die Vorbilder, die anspornen. Ich kann beobachten, dass gerade junge Mädchen mit viel Leidenschaft und Trainingseinsatz bei der Sache sind, aber sich zurücknehmen, sobald es darum geht, sich zu matchen. Das ist im Sport, wo es letztlich auch darum geht, zu gewinnen, natürlich kontraproduktiv. Das hat vielleicht mit einem tradierten Rollenbild zu tun, das teils noch zu oft vermittelt wird. Positive Beispiele würden da für mehr Inspiration sorgen.

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Barbara Muhr mit Turnier­direktor Peter Westner und dem Modell des Centercourts für die Layjet Open © beigestellt

Ihr Appell an Frauen aller Generationen und Lebensbereiche?
Traut’s euch!!!

Es gibt aktuell Neuigkeiten, die Sie besonders in Ihrer Funktion als Präsidentin des Steirischen Tennisverbandes erfreuen. Um was geht es?
Sehr große Freude sogar. Nach 15 Jahren Pause feiert die ATP-Challenger-Tour ein Comeback in der Steiermark. Bei den Layjet Open, einem „125.000-Dollar-Turnier“ und damit ein ATP-Challenger-Event der höchsten Kategorie, im Sportaktivpark in Bad Waltersdorf wird den Fans Mitte September 2023 Top-Tennis präsentiert. Es wird nach Wien und Kitzbühel das drittgrößte Turnier in Österreich mit dem tollen Hauptsponsor Layjet sein. Als Turnierdirektor der Layjet Open wird Peter Westner fungieren, der in den vergangenen Jahren viele internationale Events sowie den Fed-Cup in Bad Waltersdorf veranstaltet hat.

ZUR PERSON

Barbara Muhr, geboren 1966, ist gelernte Juristin und frühere Leistungssportlerin (Tennis). Stationen ihrer Karriere umfassen: Prokuristin bei der Steiermärkischen Sparkasse, Vorstandsdirektorin bei der Holding Graz, seit 2020 MCG-Vorständin.

Im März 2022 wurde sie wieder einstimmig zur Präsidentin des Steirischen Tennisverbandes gewählt. Seit 2020 ist sie auch Präsidentin des ATC – Austrian Tennis Committee, das die Thiem-Akademie betreibt. Ebenfalls im März 2022 gab Barbara Muhr ihrer Frau Maria Wanecek das Ja-Wort.