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People | 02.11.2022

We LUV Graz

Als Ort der Freude und des Miteinanders muss der LUV Graz unbedingt erhalten bleiben: Das findet Obfrau Claudia Ebert und spricht damit für zahlreiche Sportelnde, ­Mitwirkende und Fans, die hinter dem Traditionsklub stehen.

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Teamgeist. © LUV Graz

Man muss nicht alles können. Aber man muss das lieben, was man tut.“ Obwohl sie selbst nicht aus dem Sportbereich kommt, kann das, was Claudia Ebert leistet, durchaus als sportliche Aktivität bezeichnet werden. Neben ihrer Rolle als Mama und ihrer Anstellung als Einzelhandelskauffrau arbeitet sie auch noch im sekundären Rohstoffhandel – und dann kommen wir erst zu ihrer tagtäglichen Tätigkeit als Obfrau beim LUV Graz. Der Traditionsklub hat einige Erfolge zu verzeichnen und bietet mit dem Fokus auf die Jugend eine Möglichkeit, in höhere Ligen aufzusteigen. Jakob Jantscher von Sturm und Marco Perchtold vom GAK sind aktuelle Beispiele. In der 2. Frauen Bundesliga spielt der LUV im vorderen Drittel.

Seit Jänner inoffiziell, seit Juni offiziell ist Claudia Ebert gemeinsam mit ihrem neuen Team mit der Aufrechterhaltung des Vereinsbetriebs beschäftigt. Zeitintensiv sei die Tätigkeit als Obfrau und habe sie Geduld gelehrt, meint Ebert, die selbst so ziemlich jeden Tag am Platz steht. Regelmäßig muss sie deswegen Abstriche in ihrem Privatleben machen – die Arbeit im LUV sei das alles aber zweifelsfrei wert. Neben dem zeitlichen Aspekt gebe es in ihrer Funktion eine Menge anderer Herausforderungen. „Organisatorisches, Koordinatives, vor allem Kommunikatives – zu gewährleisten, dass alle gleichzeitig alle Informationen erhalten, ist auf jeden Fall eine Challenge. Ich versuche, die Balance zu wahren zwischen dem, was wichtig ist, und dem, was cool wäre. Das klappt nur wegen meines großartigen Teams.“ Was sie dazu bewegt hat, diese Verantwortung zu übernehmen? „Der LUV ist für mich – und viele andere – viel mehr als nur ein starker, traditionsbewusster Sportklub. Es ist ein Ort, an dem wir alle gerne Zeit verbringen und an dem so viel mehr geteilt wird als nur sportliche Aktivitäten.“

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"Der LUV ist ein Ort, an dem so viel mehr geteilt wird als nur sportliche Aktivitäten." Claudia Ebert Obfrau LUV Graz. © Doris Seybold

We LUV Graz

Was wichtig wäre, ist vor allem, die finanzielle Zukunft des Vereins zu sichern. „Unsere Infrastruktur gehört dringend saniert. Alles ist zu klein und zu alt, wir haben etwa nur drei Kabinen, der Großteil der Duschen ist am Gang. Das möchten wir unseren Jugendlichen nicht zumuten. Wir sind auf Hilfe angewiesen, um eine einladende Atmosphäre für Interessierte zu bieten, da appelliere ich an die Stadtpolitik.“ Konstruktive Gespräche gebe es genug, es müsse jetzt aber dringend auch gehandelt werden. Dafür kämpfe Claudia Ebert jeden Tag. Man achte als Sportklub darauf, mit der Zeit zu gehen und das digitale Angebot stetig zu erweitern, etwa mit einem neuen Newsletter – um neue Menschen zu gewinnen und ein Fortbestehen aktiv zu vertreten. „Derzeit müssen wir wieder bei null beginnen und wollen in den nächsten Jahren mit der Jugend wieder erfolgreichen und spaßmachenden Fußball anbieten“, sagt Ebert. „Der LUV ist ein sozialer, verantwortungsvoller, leistungsorientierter Verein mit hohem Stellenwert für über 200 Jugendliche – und es gibt viele, die ihn genauso lieben wie ich. Es wäre unendlich traurig, ihn runterfahren zu müssen.“

Beliebter Treffpunkt

Und was wäre cool? Mehr Menschen, die trainieren, helfen, supporten, auf die Kinder eingehen möchten. Vor allem Erstere suche der Verein gerade aktiv. „Als Trainer und Trainerinnen sind für uns sportbegeisterte Menschen geeignet, die ein offenes Ohr und Herz für Kinder haben – der Rest kommt von selbst“, ist Ebert überzeugt. Zudem gebe es immer Möglichkeiten, die sportlich-pädagogische Tätigkeit als Hobby auszuüben und individuell ans Privatleben anzupassen. Der Obfrau liege es am Herzen vorzuleben, wie viel Schönes mit einem Vereinsleben einhergehe. „Der Platz – vor allem unsere Kantine – ist ein zentraler Treffpunkt, an dem die Menschen zusammenkommen, um sich auszutauschen“, sagt sie. „Ich würde es als richtiggehend familiäre Atmosphäre bezeichnen. Viele von denen, die sich jetzt für unsere Kinder engagieren, haben hier im LUV ihre Jugend verbracht.“ Ebert bemühe sich, allen Mitwirkenden auch etwas zurückzugeben und ihre Wertschätzung in ihre Kommunikation miteinfließen zu lassen.

Noch einmal betont sie den Zusammenhalt. „Die Leute um mich sind toll und nehmen das Ganze ernst. Es geht uns um das Fördern des Miteinanders – und das spiegelt auch unser gemeinsames Tun wider: Allein kann ich nix bewirken, als Team sind wir stark.“ Besagtes sei neu aufgestellt und bestehe aus einem generationsübergreifenden Zusammenschluss von motivierten Menschen, die langfristig etwas für die Jungen schaffen möchten. Da gehe es um gemeinsames Sporteln, das Schließen von Freundschaften und etwas Magisches, das alle Mitglieder verbinde. „Da entsteht ein Austausch von Erfahrung und Energie – und alle haben etwas davon.“