People | 02.11.2022
Immer am Ball bleiben
Als Kapitänin des Bundesligateams weiß Maria Repelnig, was es heißt, am Ball zu bleiben. Vier Mal in der Woche Training in der Halle, während der Saison meist Spiele am Wochenende und wenn möglich dazwischen noch Kraftkammer und Fitnesscenter. Das klingt nach viel Zeitaufwand? Richtig. Und trotzdem macht Repelnig das Ganze „nur“ nebenbei – hauptberuflich ist sie nämlich Assistenzärztin in der Hautklinik in Graz. „Natürlich bleibt dann nicht mehr so viel Zeit für andere Hobbys“, sagt sie mit einem Lächeln. „Aber das ist es mir wert – es macht richtig viel Spaß, mit dem Team und dem Verein gemeinsam etwas zu erreichen.“
In der Basketball Damen Superliga (BDSL) und der 2. Basketball Damen Superliga spielt der steirische Verein gegen Teams aus ganz Österreich und konzentriert sich dabei voll und ganz auf den Damenbasketball. Die Nachwuchsmannschaften sind sowohl in den Landesligen als auch bei österreichweiten Ligen am Start und haben für den Verein und auch Repelnig oberste Priorität. „Wir schauen, dass unsere jungen Talente viel Spielzeit und damit Übung bekommen, damit sie die Möglichkeit für eine Karriere haben“, sagt sie. „Bei uns sitzt niemand nur auf der Bank – alle sind wichtig.“ Neue Spielerinnen aller Altersklassen (von Mini bis U19) seien übrigens immer willkommen, ob quereinsteigend oder mit Vorerfahrung – mittlerweile bestehe der Großteil des Vereins aus dem Nachwuchs. Dass der DBBC Graz heute diesen Status hat und rund 100 Jugendliche aus über 10 Nationen mit dabei sind, beruhe auf der Motivation vieler Einzelpersonen.

Stolze Entwicklung
„Den Verein gibt es seit 2009, gegründet wurde er von motivierten Studentinnen, die vorher schon an der Uni gespielt haben“, erzählt Repelnig, die im Spiel als Center und Power Forward den Bereich rund um den Korb stets im Griff hat. „Ich habe so ziemlich die gesamte Entwicklung mitbekommen und bin total stolz auf das, was aus uns geworden ist. Im Herbst 2019 haben wir uns mit dem UBSC Graz zusammengetan und sind so zu einem der drei größten Basketballvereine in Österreich gewachsen.“ Auch die Stadt Graz unterstütze den Verein. Heuer sei zudem das erste Jahr seit langem, in dem es in der Damenbundesliga offiziell Profispielerinnen gebe – und da liege auch eine der Herausforderungen, die der weibliche Basketball zu bewältigen habe. „Es ist halt noch eine Randsportart. Im Vergleich zum Herrensport bekommen wir natürlich weniger öffentliche Aufmerksamkeit und tun uns auch schwerer, ein Sponsoring zu finden. Das ist einer der Gründe, warum bei unseren Spielen noch kein Eintritt zu zahlen ist. Irgendwann ist das natürlich unser Ziel“, so Repelnig, die als Vorstandsmitglied in der Funktion Kassierin auch für Förderansuchen verantwortlich ist. Man habe sich mit den Herren zusammengetan, um mehr Publikum anzuziehen und die Errungenschaften und harte Arbeit der Damen in den Fokus zu rücken. So sollen Mädchen und Frauen, die derart viel Engagement und Talent zeigen, irgendwann hoffentlich von ihrer sportlichen Laufbahn leben können.
Gemeinsam wachsen
Wie das Interesse an diesem schönen, dynamischen Sport generell gestärkt werden könnte? „Wir haben Schulprojekte und versuchen, hier stetig Begeisterung zu wecken, unser Obmann Peter Dudau ist da auch sehr dahinter“, sagt Repelnig. Die allgemeine Beachtung steige glücklicherweise jährlich, „unsere letzten Finalspiele wurden sogar auf ORF Sport Plus übertragen“. Die Förderung des Nachwuchses werde intern täglich gelebt: Mit dem Prinzip „wir helfen uns“ hat sich sogar eine Initiative gebildet, wo nach Einsatz von Jugendsektionsleiter Edvin Brkic kostenlos Nachhilfe von Schüler*innen und Studierenden angeboten wird. Es gebe inzwischen – auch dank des Einsatzes von Vizeobmann Michael Loibner – Kooperationen mit zahlreichen Schulen. Viel Verantwortung und Durchhaltevermögen, aber auch viel Freude bringe diese nebenberufliche Basketballkarriere mit sich. „Wir sind so ein familiärer, liebevoller Verein, wo sich alle umeinander kümmern und sich unterstützen“, sagt die 29-Jährige. „Es geht ums Miteinander, um die positive Grundstimmung, um das gemeinsame Wachsen als Team. Und das ist jedes Mal spürbar.“
Nächstes Spiel: 5. 11. gegen BK Duchess Klosterneuburg in Graz
Alle Infos: www.dbbc.at