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People | 22.10.2019

Lunch Break Stories

Julia Oswald hat einen Podcast für Female Founders geschaffen: die „Lunch Break Stories“. Sie will Frauen bestärken und plädiert für mehr Mut zur Unperfektheit.

Schon als Kind hat Julia Oswald ihre Eltern auf langen Autofahrten mit „Radio Julia“ unterhalten. Mit zwölf Jahren stand sie im Next Liberty auf der Bühne. Nach dem Lehramtsstudium  für Englisch und Geografie und einem Unterrichts-Jahr in Irland unterstützte sie bei der Beratungsstelle Mafalda Mädchen aus sozial schwächeren Familien beim Lernen und zeigte ihnen Lebensperspektiven auf. Derzeit ist die Mama zweier Töchter – vier Jahre und 21 Monate – in Karenz. Und in dieser Zeit reifte auch ihre Idee zu einem ganz neuen Projekt.

STEIRERIN: Wie wurde die Idee zu deinem Podcast „Lunch Break Stories“ geboren?

Julia Oswald: Manche fangen in der Karenzzeit an zu nähen, dafür ist bei uns aber mein Mann zuständig (lacht). Wenn meine kleine Tochter ihren Mittagsschlaf gemacht hat, war das meine „Lunch Break“ und ich dachte mir, vielleicht träumen auch andere in ihrer Mittagspause davon, was sie schon als Kind immer gerne machen wollten. Ich sehe das an meinen Töchtern, sie tun einfach selbstbewusst, was ihnen taugt, ohne darüber nachzudenken, wer was wie kritisieren könnte. Mit einer Freundin habe ich dann einen Vertrag gemacht: Ich muss die Idee, tolle und mutige Gründerinnen zu interviewen, bis zu einem gewissen Datum umsetzen  und sonst einen Betrag spenden, der mich schmerzt. Einmal bekam ich Aufschub. Seit Juni sind die „Lunch Break Stories“ online.

Wer sind die Protagonistinnen deiner Geschichten?

Der Hintergedanke ist, Frauen sichtbarer zu machen. Ich habe mit Freundinnen angefangen, Zita Martus, der Co-Founderin von Soundhorn – sie macht personalisierte Lieder – oder Sarah Reindl, der Co-Founderin von „Das Gramm“. Von der Pitch-Trainerin bis zu Gründerinnen aus dem Science-Park wird es noch viele spannende Frauen geben. Mittlerweile ist der Podcast bereits zum Selbstläufer geworden, ich bekomme wöchentlich mehrere Anfragen. Es gibt ja ganz viele coole Frauen in Graz. Derzeit stelle ich alle zwei Wochen ein neues Interview online.

 

Wie möchtest du deine Leidenschaft weiterentwickeln?

Ich denke auch über die steirischen Grenzen hinaus, habe da schon Interviews gemacht, später vielleicht auch im ganzen deutschsprachigen Raum. Ich weiß noch nicht, ob ich mein Hobby auf professionelle Beine stellen kann. Aber falls nicht, habe ich jede Menge Erfahrungen gesammelt, Freundschaften geschlossen und ein  Netzwerk geschaffen. Mein Traum ist es, einmal ein eigenes kleines Business zu haben. Am liebsten ein Social Business, in dem Frauen, die schwer am herkömmlichen Arbeitsmarkt vermittelbar sind, einen Job bekommen.

Was möchtest du anderen Frauen mit auf den Weg geben?

Ich will Frauen ermutigen und in ihren Ideen bestärken. Ich bin ja selbst noch am Üben, es muss nicht alles gleich perfekt sein. Ich möchte Mut zur Unperfektheit vermitteln. Es ist auch ein Plädoyer fürs Fehlermachen, man sollte einfach authentisch bleiben. 

 

www.lunchbreakstories.at