Tee aus Zitrone, Ingwer, Kurkuma

Fußbad, Wickel, Essigpatscherl: 7 Hausmittel im Check

Gesundmacher aus der Kindheit

5 Min.

© Unsplash/Milada Vigerova

Wenn der Bauch gezwickt hat, die Ohren gepocht haben und das Fieber nicht fallen wollte: Dann kamen sie bestimmt auch in deiner Kindheit zum Einsatz – Hausmittel wie Essigpatscherl, Wickel und Hühnersuppe. Mama, Papa oder Oma haben uns damit reichlich eingedeckt und umwickelt. Und sie hatten recht damit, denn Fakt ist: Die richtigen Hausmittel können durchaus etwas bewirken. Lasst uns darum gemeinsam in Vergangenheit reisen und uns die besten Hausmittel aus der Kindheit zurückholen.

Essigpatscherl & Wickel: So nutzt du Hausmittel richtig

Sauna und Eisbaden stärken das Immunsystem nachhaltig, wenn wir gesund sind. Wickel, Kompressen, Tees und Fußbäder hingegen sind schonende und natürliche Stärkungsmittel bei Verkühlung und Grippe. Und das Beste: Du hast sicher das ein oder andere Hausmittel bereits daheim.

Bewährtes Hausmittel für die Bronchien: Thymian-Wickel

Als Gewürz in der Küche ist er den meisten bekannt. Dass er Mittelalter bereits bei Asthma eingesetzt wurde, wissen die wenigsten. Thymian ist eine wahre Geheimwaffe bei Husten und Problemen mit den Bronchien: Er wirkt antibakteriell, krampflösend und schleimlösend. Zudem hat er eine entspannende Wirkung auf die Bronchienmuskulatur. Wenn du dir bei der nächsten Erkältungs- oder Grippewelle nicht die Seele aus dem Leib husten willst: Wie wäre es mit einem bewährten Hausmittel?

Frischer Thymian im Glas
© Unsplash/Maude Frederique Lavoie

Für Brustkompresse mit Thymian nimmst du etwas frischen oder getrockneten Thymian und übergießt ihn mit einem halben Liter heißem Wasser. Anschließend den Sud zehn bis 15 Minuten ziehen lassen. Dann ein Geschirrtuch oder ein kleines Handtuch darin tunken, leicht auswringen und auf die Brust auflegen. Damit die Auflage länger warm bleibt, kann ein größeres Handtuch und eine Wärmflasche draufgepackt werden.

Hühnersuppe: Nicht umsonst Omas Grippe-Killer #1

Omas bewährte Hühnersuppe hat uns schon als Kind verlässlich gesund gepflegt. Heute wissen wir dank einer US-Studie: Oma hatte recht. Denn Hühnersuppe kann wirklich gesund machen.

Ein Wissenschaftler an der Universität Nebraska forschte das Familienrezept seiner Frau ganz genau aus und entdeckte: Hühnersuppe hemmt den Transport weißer Blutkörperchen in die Naseschleimhäute. Davon gelangen gerade zu Beginn einer Erkältung zu viele in die Nase. Die Hühnersuppe sorgt so dafür, dass die Nasenschleimhäute abschwellen.

Im Hühnerfleisch stecken zudem sogenannte Eiweißbausteine, die antioxidativ wirken und Entzündungen hemmen können. Noch ein Bonus der guten, alten Hühnersuppe: Sie ist heiß. Sie wärmt uns also von innen, verbessert die Durchblutung und die Hitze heizt den Erregern so richtig ein.

Essigpatscherl: Kühlend bei Fieber

Um die kühlende Wirkung von Essigpatscherl wussten schon unsere Vorfahren im antiken Griechenland. Weil Essig langsamer verdunstet als Wasser, kühlen die Patschen den Körper nachhaltig. Schnell gemacht sind sie auch: Für Essigpatschen brauchst du nur Apfelessig und zwei Paar Socken. Beachte dabei: Essigpatschen kannst du bis zu dreimal am Tag anziehen, öfter besser nicht, sonst wird dein Kreislauf zu stark beansprucht.

Und so geht’s: Tunke das eine Paar Socken in eine Schüssel mit lauwarmem Wasser und einem Schluck Apfelessig. Wringe die Socken aus, zieh sie an und das zweite Paar Socken darüber. Nun etwa 20 Minuten ruhen. Danach die feuchten Socken wieder ausziehen.

Ingwer: Allrounder bei Erkältung

Ingwer liegt auf rotem Teller
© Pexels/Karolina Grabows

Ingwer ist Pflicht in jeder Hausmittel-Küche: Das Multitalent wirkt mit seinen wertvollen Scharfstoffen schleimlösend bei Husten, entzündungshemmend, antiviral, regt den Darm an, hilft gegen Übelkeit und soll auch Kopfschmerzen lindern können. Ingwer schafft es damit definitiv auf die Liste der besten Hausmittel – nicht nur bei Erkältung und Grippe.

Ingwer kannst du einfach kaufen, du kannst dir aber aus ein paar Scheibchen von der tollen Knolle auch einen Tee zubereiten. Besonders lecker sind auch Ingwer-Shots: Dafür ein wenig Ingwer kleinhacken, zwei Zitronen auspressen und das Ganze mit zwei Esslöffeln Honig oder einen veganen Alternative mischen.

Antibiotika aus der Natur: Knoblauch und Kapuzinerkresse

Antibiotika sind keine Erfindung von Wissenschaftler:innen. Es gibt sie auch in der Natur. Das im Knoblauch enthaltene Allicin ist wirksam gegen Viren, Pilze und Bakterien. Bei der Kapuzinerkresse zeigen die enthaltenen Senföle eine ähnliche Wirkung. Diese sollen sogar gegen antibiotikaresistente Keime wirken können.

Ein Knoblauch-Zitronen-Trunk kann auch vorbeugend wirken: Dafür eine Knolle Knoblauch pressen und mit dem Saft einer ausgepressten Zitrone und Wasser mischen. Das Ganze erhitzen (nicht kochen!) und anschließend abfüllen. Jeden Morgen oder nach dem Essen ein Shot davon hält Erreger in Schach.

Fußbad: Gut bei Migräne und Erkältung

Mit einem ansteigendes Fußbad kannst du Migräne und einer beginnenden Erkältung entgegenwirken. Dafür mit einer Wassertemperatur von 33 Grad beginnen. Anschließend laufend wärmeres Wasser nachgießen, bis das Fußbad circa eine Temperatur von 40 Grad erreicht. Nach etwa einer Viertelstunde Fußbad die Füße einmal kalt abduschen.

Um die Wirkung zu verstärken, kannst du ätherische Öle ins Bad mischen: Thymian, Fichtennadeln, Lavendel oder Eukalyptus eignen sich hervorragend.

Bei Ohrenschmerzen: wickel mit Zwiebeln

Weißer Zwiebel in der Schale
© Pexels/Karolina Grabows

Die Inhaltsstoffe der Zwiebel, die wir über die Haut und die Nase aufnehmen, wirken entzündungshemmend, schmerzstillend und lösen Sekrete. Zwiebelwickel kannst du generell bei allen Entzündungen anwenden, die abfließen können, also Blasen-, Ohren-, Hals-, oder Lungenentzündung.

Für eine Ohrauflage eine Zwiebel klein schneiden und auf ein Geschirrtuch legen. Das Tuch zu einem kleinen Päckchen falten und auf einem umgedrehten Topfdeckel über kochendem Wasser erwärmen. Wenn es handwarm ist, das Zwiebelsäckchen so auf das Ohr legen, dass das Ohr und auch der Bereich dahinter gut bedeckt ist. Die Zwiebelkompresse darf nun mindestens eine Stunde aufliegen, gegebenenfalls zwischendurch noch einmal anwärmen.

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