Lifestyle | 27.01.2023
Schmolti’s Chalet – Wellness über Graz
Vor sechs Jahren erbten Jan und Markus Schmoltner das Grundstück ihres Vaters, der bei einem Forstunfall ums Leben kam. Das Erbe geht über Materielles hinaus – auch die Leidenschaft des Vaters, Ideen selbst umzusetzen, zur Nachhaltigkeit, die Vision des Umbaus, den Spaß und die Liebe zum Detail tragen die Brüder für ihn weiter. Im Vordergrund des Chalets steht nicht der Kapitalismus, nicht die Masse, sondern Ortsverbundenheit und Persönlichkeit.
Das Chalet
Das Chalet hat vier Schlafzimmer für bis zu zehn Personen. Trotz des atemberaubenden Weitblicks auf die Stadt urlaubt man mitten in der Natur und ist zu 100 % ungestört. Die Selbstversorgerbasis gehört zum authentischen Erlebnis: Am gesamten Gelände herrscht absolute Privatsphäre. Die Sauna für bis zu 10 Personen kann mit den Wellnessbereichen in Luxushotels mithalten, wenn nicht sogar diese übertreffen. Dabei steht neben Design auch Funktionalität im Vordergrund –
Gäste können alles problemlos selbst bedienen. Im Urlaub sollen sie schließlich nichts anderes tun müssen, als sich zu entspannen. Vor allem Familien und Freundesgruppen mieten sich gerne ein, um dem alltäglichen Trubel zu entfliehen.
Die Geschichte
Ziemlich jede Schraube wurde von den Brüdern selbst geschraubt, jedes Brett selbst geschnitten. Schon der Vater hat das gesamte Obergeschoß selbst gebaut – und genauso führen es die Brüder fort. Der Aspekt der Nachhaltigkeit ist ihnen, wie dem Vater zuvor, sehr wichtig. Beinahe alle der verwendeten Materialien kommen aus der eigenen Landwirtschaft. Der Großteil des Holzes ist aus den eigenen Wäldern, wurde teils sogar noch vom Vater geschlägert. Da blickt man vom Schlafzimmer auf den Platz, wo früher der 200 Jahre alte Kastanienbaum stand, während man auf Möbeln aus seinem Holz sitzt. Dann geht man durch das Haus – hier ein Regal, dort eine Tür aus demselben Baum. „Vieles, was wir hatten, haben wir im Haus verarbeitet“, erzählt Jan. „Alles, was man lokal verarbeiten kann, hat so viel mehr Geschichte und Authentizität.“ Vom alten, fast 300 Jahre alten Gebäude wurde der Pressbaum als Stütze des Neubaus verwendet. Das Design selbst ist von der schrägen Verglasung beeinflusst. Die Gläser wurden recycelt und stammen vom alten Grazer Flughafentower. „Architektur muss man nicht verstehen,” sagt Markus, „gute Architektur fühlt man.
© Katja Koller Fotografie
ZU DEN PERSONEN
Die Brüder Jan (28) und Markus (27) Schmoltner haben vor sechs Jahren die Landwirtschaft von ihrem Vater am Zösenberg geerbt. Durch den architektonischen Hintergrund und die Designaffinität von Markus und dem kreativen Medientechniker und Projektmanager Jan entstand ein einzigartiges Familienprojekt mit Seele.