Lifestyle | 10.08.2022
Wachgeküsst
Versteckt auf einer kleinen Anhöhe in Graz-Andritz hinter einer Reihe alter Bäume befindet sich ein wahres historisches Schmuckstück, dass sogar Kennern des Bezirks oft noch unbekannt ist – das Palais St. Georg. Das charmante Schlössl wurde bereits 1903 errichtet und versprüht schon beim Betreten seinen ganz besonderen Charme, denn über dem Portal thront der Heilige Georg, der Drachentöter – Namensgeber und Schutzpatron des Hauses. In den Innenräumen sorgt der gekonnte Mix aus alten Möbeln und modernen Bildern zeitgenössischer Maler für ein unverwechselbares Flair.
© Thomas Luef
War das Palais bisher in Privatbesitz, wurde ihm nun auf Initiative des Unternehmers Christof Schell und unter der Federführung der Eventexpertin Karin Marg neues Leben eingehaucht. Und der Ruf eilt ihnen voraus. Mit einem revolutionären Event-Konzept haben sie schon Gäste aus dem In- und Ausland begeistert – und das, obwohl die Tore erst seit knapp zwei Monaten geöffnet sind.
Karin Marg, Gastgeberin aus Leidenschaft, erzählt im Interview über die Idee hinter dem Konzept, welche Rolle Frauenpower dabei spielt und wie sie den Balanceakt zwischen Unternehmerin und Jungmama meistert.
STEIRERIN: Werfen wir einmal einen Blick zurück. Wie ist es denn überhaupt zur Idee gekommen, aus dem Palais eine Eventlocation zu machen?
Karin Marg: Im Rahmen einer Ausstellungs-eröffnung habe ich den Grazer Unternehmer Christof Schell kennengelernt. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Er hatte das Schlössl kurz davor erworben und revitalisiert mit der Idee, eine neu-artige Veranstaltungslocation im historischen Charme zu machen. Durch meinen Job bei einem großen Gastromagazin war mir die Branche gut bekannt. Das Konzept gefiel mir und so ergab das eine das andere. Im Jänner 2022 begannen wir das Konzept aufzubauen und im Mai haben wir schon mit unserem ersten Event eröffnet. Und die Anfragen trudeln rein – ich habe sogar schon Buchungen bis in den Herbst 2023 hinein.
War der Schritt in die Selbstständigkeit ein schwieriger?
Anfangs hatte ich schon meine Zweifel, ob ich mich drübertrauen soll. Mein Sohn Emil ist mit drei Jahren ja noch sehr jung und auch mein Mann Daniel, der ebenso in der Gastronomie tätig ist, hat als Selbstständiger immer viel zu tun. Aber die Verlockung war dann einfach zu groß. Als studierte Kunsthistorikerin kann ich meine Liebe zu Geschichtlichem und zur Kunst perfekt mit meiner Leidenschaft für die Gastronomie kombinieren. Das war eine einmalige Chance.
Ihr hattet ja schon Veranstaltungen. Wie sind die Rückmeldungen bisher?
Durchgehend positiv, was mich natürlich wahnsinnig freut. Wir hatten auch bereits Gäste aus Amerika und Tokio zu Besuch. Da wird auch schon einmal die Speisekarte extra ins Japanische übersetzt. Ich lege einfach sehr viel Wert auf Gastgeberqualitäten. Das wird bei uns wirklich gelebt.
Beschreibe uns kurz das Konzept?
Wir haben uns auf zwei Sparten fokussiert. Einerseits Business-Events und andererseits private Feiern, wie Hochzeiten, Geburtstage oder Jubiläen. Wir bieten bei allen Events ein sehr persönliches und individuelles Service – vom gesetzten 7-Gang-Abenddinner bis zum Backhendl-Buffet mit Käferbohnensalat ist alles möglich. Man kann auch den wunderschönen Garten mitbenutzen, genauso wie die Schlafräumlichkeiten in den oberen Stockwerken oder auch den Partykeller. Außerdem haben wir Parkplätze vor dem Palais – ein Plus, das viele Gäste schätzen.
Für wie viele Personen ist das Palais ausgelegt?
Für Sitzveranstaltungen mit Dinner ist das Maximum 40 Personen, bei Stehveranstaltungen können es schon bis zu 70 Gäste sein. Buchungen sind bereits ab 500 Euro Location-Fee möglich. Wir erstellen die Angebote immer sehr individuell auf die Bedürfnisse der Gäste zugeschnitten– die Miete ist fix und alles andere kann nach einem Baukastensystem dazu gebucht werden. Anfragen kann man ganz unkompliziert über unsere Homepage stellen.
Essen, Trinken und Co. bietet ihr alles auch an?
Bei uns muss nicht ein fixer Caterer gebucht werden. Aber wir empfehlen sehr gerne tolle regionale Partner – unsere Palais-Freunde – für alle Bereiche weiter, wo wir natürlich auch gerne die Koordination übernehmen. So kann man beispielsweise für Veranstaltung auch meinen Mann und Haubenkoch Daniel Marg exklusiv buchen für einen leichten Businesslunch bis hin zum hochkarätigen Dinner oder für einen privaten Kochkurs.
© Katja Koller
Bei den Palais-Freunden setzt du einen starken Fokus auf Frauenpower.
Ja, durch meine neue Arbeit lerne ich immer wieder supercoole Frauen kennen, von denen ich noch so viel lernen kann. Viele davon auch junge Mamas, die sich etwas trauen und jetzt hinter dem Vorhang hervorkommen: Wedding-Planerin Sabine Wallner, Fotografin Katja Koller, Privatköchin Sandra Kollegger oder Birgit Malner von Blumen Gran, um nur einige zu nennen.
Ihr habt auch viele Anfragen für Hochzeiten. Welche Trends sind im Wedding-Bereich zu beobachten?
Einerseits der Wunsch, die Hochzeit ohne Ortswechsel zu planen, und andererseits der Trend hin zu Micro--Weddings. Viele wollen keine Hochzeiten mehr mit 100 bis 200 Personen. Das geht zurück auf Gesellschaften von 20 bis 40 Leuten. Und genau dafür ist das Palais St. Georg ideal.
Für Brautpaare bietet ihr da ja etwas Besonderes?
Ja, wir sind auch ein zertifizierter Trauungsort. Das heißt, man kann sich bei uns direkt vor Ort standesamtlich trauen lassen.
© Katja Koller
Kann man das Palais St. Georg auch eventtechnisch kennenlernen?
Wir bekommen viele Anfragen, wo Leute einfach einmal gerne an einem Event teilnehmen möchten, um die Örtlichkeiten kennenzulernen. So ist die Idee zu „Palais Populaire“ entstanden. Das ist eine Eventreihe, für die wir regionale Partner zu speziellen Themen mit ins Boot holen – vom Blumenkränzebinden mit Prosecco und Brötchen über eine entspannte Grillfeier bis zum italienischen Abend. Diese Events sind für maximal 30 Gäste konzipiert. Dabei kann man für einen kleinen Preis das Palais kennenlernen und gleichzeitig einen schönen Abend genießen. Die Buchungen dafür werden Anfang Juli auf Social Media und über unsere Homepage – www.palaisstgeorg.at – freigeschalten.
NEUGIERIG?
Auf der Homepage kann man einen virtuellen Rundgang durch das -Palais St. Georg machen.