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Lifestyle | 26.05.2017

Ran an den Grill, Mädels

Warum Frauen selbst die Grillzange in die Hand nehmen sollten? Weil es Spaß macht. Sagt zumindest Yulia Haybäck, Grillmeisterin und Besitzerin von 32 Grillern. Sie muss es wissen.

Neuer Griller

Optimal sind Kugelgriller, die vor dem ersten Gebrauch mindestens eine halbe Stunde bei 300 Grad ausbrennen sollten. Für das anschließende Grillen unbedingt neue Kohle verwenden. Wann ist die grillbereit? „Erst wenn die Briketts eine weiße Schicht haben. Nie zu viele Briketts verwenden und das Fleisch zu schnell auf den Rost geben“, sagt Yulia Haybäck. Grillgut auf den Rost, nicht auf Alufolie oder Grillpfanne!

Salzen

Profis salzen immer nach dem Grillen! Ganz besonders trifft das auf das Gemüse zu: Salzt man es davor, verliert es beim Grillen Wasser und trocknet aus. Am besten kurz scharf angrillen, auf die Seite legen und gut durchziehen lassen. Maiskolben vor dem Grillen ca. zehn Minuten vorkochen. So trocknet er nicht aus und bekommt einen besseren Geschmack.

Optimale Temperatur

Ein Grillhendl braucht nicht mehr als 160 Grad, Steaks hingegen 230 Grad. Während des Grillens sollte der Deckel geschlossen sein. So verteilt sich die Hitze im Kugelgriller besser. In der Mitte herrscht die größte Hitze, dort sollte man das Fleisch pro Seite maximal 50 Sekunden scharf anbraten und dann wenden. Im Anschluss das Fleisch an den Rand der Grillfläche geben. Sind sie in der Mitte ca. 57 Grad warm, sind sie fertig – vorher aber noch rasten lassen. Es lohnt sich der Kauf eines Thermometers!

Gutes Fleisch

Fleisch beim Fleischer des Vertrauens kaufen. Wenn die Wahl auf fertig verpacktes Fleisch gefallen ist, unbedingt einen Tag vorher aus der Verpackung nehmen, mit nasser Küchenrolle abtupfen und ruhen lassen. Das Grillfleisch an einem kühlen Ort aufbewahren und eine gute Stunde vor dem Grillen aus dem Kühlschrank nehmen. Die optimale Fleischdicke liegt bei zweieinhalb bis fünf Zentimetern.

Bier

Bier gehört nicht über die Grillkohle, sondern sollte maximal für eine Marinade verwendet werden: Bier mit braunem Zucker und einem Spritzer Orangensaft verrühren, kurz aufkochen, abkühlen lassen und das Fleisch damit bepinseln – immer erst die gegrillte Seite, niemals das rohe Fleisch damit marinieren!

Mit dem Grillfeuer spielt Yulia Haybäck schon seit über zehn Jahren. Damals hat sie für einen bekannten Hersteller von Grillgeräten als Werbedame gearbeitet. Weil sie gern kochte, meinte man: Lass’ dich doch zur Grillmeisterin ausbilden. Gesagt, getan. Heute gibt Yulia, die Grillköchin, Kurse, hat noch immer sehr viel Spaß am Grillen und mittlerweile die Zahl ihrer Grillgeräte auf 33 erhöht. Warum Frauen grillen sollten? „Weil es Spaß macht“, sagt sie.

Kochen war schon als Kind ihr Lieblingsspiel. Ihre Inspirationen für das Kochen holte sie sich aus Südamerika, Spanien und Jordanien, wo die halbe Venezulanerin und halbe Wienerin bereits gelebt hat. Beim Grillen fasziniert sie die Vielfalt der Möglichkeiten, die Kombination aus Grillen und im Freien Kochen. Ihre Kurse besuchen dennoch mehr Männer als Frauen. Warum das so ist, stellt sie längst nicht mehr infrage: „Weil die Rollen halt so verteilt sind, weil’s halt so ist“, betont sie amüsiert. Wir stellen auf den folgenden Seite ihre Lieblingsrezepte und Grilltipps vor.

Wer es lieber fleischlos mag

Gegrilltes, mariniertes Gemüse

• 4 Personen
• Vorbereitung ca. 20 Minuten
• Grillzeit ca. 12 Minuten bei 230° C
• Direkte Hitze direkt auf dem Rost

Zutaten:

• 1 Zucchino
• 1 Fenchel
• 1 roter Paprika
• 1 gelber Paprika
• 1 TL getrockneter Rosmarin oder 1 Zweig frischer Rosmarin
• 1 TL getrockneter Thymian oder 1 Zweig frischer Thymian
• 2 Knoblauchzehen
• Olivenöl und Salz
• 1 EL sehr guter Balsamico

Zubereitung:

Knoblauch schälen und fein hacken. Gemüse putzen. In grobe Streifen schneiden und mit Olivenöl, Knoblauch und den Kräutern vermischen. Nicht salzen! Sonst verliert das Gemüse Wasser.

Den Grill auf etwa 230° C vorheizen.

Das Gemüse direkt auf dem Rost mehrmaligem Wenden ca. 12 Minuten grillen, es soll nicht zu weich werden.

Sobald das Gemüse gar ist, vom Rost nehmen und mit Salz und Pfeffer würzen. Danach mit Balsamico beträufeln.


Bruschetta oder Pan con Tomate

• 4 Personen
• Vorbereitung ca. 20 Minuten
• Grillzeit ca. 6 Minuten bei 200° C
• Direkte Hitze mit einer Plancha (Grillplatte)

Zutaten:

• 1 Baguette oder 8 Scheiben weißes Landbrot
• Olivenöl und Salz
• eventuell Basilikum, Parmesan, Knoblauch und Balsamico

Variante:

Etwas aufwändiger ist es mit Tomatenstückchen. Die eleganteste Variante ist dabei, zuerst die Tomaten zu blanchieren und die Haut abzuziehen, danach werden die Samen entfernt und die Tomaten fein gewürfelt.

Hier können Sie dann die Tomaten ebenso mit Olivenöl und Salz abschmecken und wenn Sie möchten, etwas Basilikum und Knoblauch zufügen. Auch etwas Parmesan kann man am Ende darüberstreuen und die Bruschetta mit einem sehr guten Balsamico beträufeln.   

Zubereitung:

Die einfachste Variante, Brötchen als Aperitif zuzubereiten, ist Pan con Tomate. Dafür werden die Tomaten halbiert und mit einer Küchenreibe gerieben.

Im Anschluss die Tomaten mit Olivenöl und Salz abschmecken und gegebenenfalls etwas Basilikum und Knoblauch zufügen. Auch etwas Parmesan kann man am Ende darüberstreuen und die Bruschetta mit einem sehr guten Balsamico beträufeln.

In der Zwischenzeit werden die Brote bei direkter Hitze auf dem Grill bei ca. 200° C auf der Plancha ca. 3 Minuten pro Seite goldbraun geröstet.

Die geriebenen Tomaten auf den gerösteten Broten verteilen und
sofort servieren.


Feine Hühnerspieße mit Kaffir-Limettenblättern & Mangodip

• 4 Personen
• Vorbereitung ca. 30 Minuten
• Marinierzeit 20 Minuten
• Grillzeit ca. 6-8 Minuten bei 200° C
• Indirekte Hitze direkt auf dem Rost oder Warmhalterost

Zutaten für die Marinade:

• 5 g frische Ingwerwurzel gerieben
• 1 Knoblauchzehe
• Saft von 1 Limette
• 2 Kaffir-Limettenblätter
• etwas Chili
• 1/8 l Erdnussöl
• 2 TL brauner Zucker
• 1 EL Wasser
• Salz

Zutaten für die Spieße:

• 350 g Bio-Hühnerbrustfleisch, in Streifen geschnitten
• 8 Bambusspieße, etwa 20 Minuten in Wasser eingeweicht

Zutaten für den Mangodip:

• Fruchtfleisch von 2 Mangos (etwa 500 g)
• 1 rote Paprikaschote, fein gewürfelt
• 1/2 weiße Zwiebel
• 2 EL gehacktes Koriandergrün
• 1 EL Limettensaft
• 1 TL fein geriebene Ingwerwurzel
• Salz und etwas Cayennepfeffer

Zubereitung Marinade und Spieße:

Für die Marinade den braunen Zucker im Wasser auflösen, den Knoblauch sehr fein hacken, die Kaffir-Limettenblätter in feine Streifen schneiden und den Ingwer reiben.

Zutaten vermengen und die in Streifen geschnittenen Hähnchenbruststreifen 20 Minuten marinieren, dann auf Spieße stecken.

Zubereitung Mangodip:

Das Mangofruchtfleisch pürieren, die Paprikaschote und den Zwiebel sehr fein hacken.

Den Zwiebel mit dem Limettensaft etwa 5 Minuten marinieren.

Alle Zutaten vermengen und mit Salz und eventuell Cayennepfeffer abschmecken.

Gehacktes Koriandergrün darüberstreuen.


Eisbombe

4 Personen

Zutaten:

• 10 ml Haselnusslikör
• 3 Eiweiß
• 30 g Zucker
• 100 g Apfelscheiben mit Zitronensaft beträufelt
• 4 Kugeln Zitroneneis

Zubereitung:

Den Grill für indirekte Hitze 250-290° C  vorbereiten.

Die Kekse mit Haselnusslikör beträufeln, die Apfelscheiben darauf verteilen. Das Eiweiß mit dem Zucker und der Prise Salz zu steifem Schnee schlagen, aber Achtung: Den Zucker erst einrieseln lassen, sobald der Schnee anfängt, steif zu werden.

Auf den vorbereiteten Keksböden Eiskugeln verteilen und so schnell wie möglich den Eischnee mit Hilfe eines Dressiersacks komplett verschließen.

Die Törtchen auf dem kalten Pizzastein im vorge­heizten Grill bei 250 – 290° C 3 – 4 Minuten backen.

Mit dem Beerenspiegel servieren.


Beerenspiegel

4 Personen

Zutaten:

• 250 g frische oder tiefgekühlte Beeren nach Wunsch, je nach Saison
• 50 ml Himbeersirup
• 50 ml Chambord
• 1 Vanilleschote
• Zucker zum Abschmecken, Menge hängt von der Süße der Früchte ab.

Zubereitung:

Beeren mit Sirup und Chambord aufkochen, mit Zucker und Vanilleschote abschmecken, durch ein Beerensieb fein passieren.