Lifestyle | 24.11.2020
Mit Sicherheit zum Kinderwunsch
Über 3.000 Glückskinder haben dank dem Kinderwunschinstitut Schenk schon das Licht der Welt erblickt und Paaren mit bisher unerfülltem Kinderwunsch ihren größten Traum erfüllt. Jedoch herrscht aktuell rund um das Thema der therapeutischen Möglichkeiten auf dem Weg zum Wunschkind Unsicherheit. Ein tragischer Fall in einer Badener Klinik sowie die aufgrund von Covid-19 veränderte Situation sind die Auslöser dafür.
Warum so ein Fall im Kinderwunsch Institut Schenk in Dobl nicht passieren kann und welche Maßnahmen die hohen Sicherheitsstandards des Instituts umfassen, erklären Prokuristin Claudia Schenk-Hauschka und der ärztliche Leiter sowie Geschäftsführer Michael Schenk.
Patientensicherheit hat bei Ihnen oberste Prämisse. Mit welchen Fragen kommen Patienten aktuell vermehrt zu Ihnen?
Claudia Schenk-Hauschka: Covid--19 ist natürlich ein großes Thema. So wie viele andere Unternehmen mussten wir ab Mitte März unsere Klinik für rund sechs Wochen schließen – vor allem weil man auch noch nicht wusste, ob Covid-19 bei einer Infektion Folgen für das ungeborene Kind hat, so wie es zum Beispiel beim Zika-Virus ist.
Michael Schenk: Mittlerweile weiß man aber, dass das Virus keinen Einfluss auf den Embryo hat, auch wenn die Mutter in der Schwangerschaft mit Covid-19 infiziert wird. Der Krankheitsverlauf für die Mutter selbst könnte aber im letzten Trimester schwieriger sein, da die Mutter ja für zwei Leben atmet und dadurch von den Lungen eine höhere Leistung gefordert ist.
Inwiefern haben Sie die Sicherheitsmaßnahmen in Ihrer Klinik an die veränderten Umstände angepasst?
Michael Schenk: Wir schützen uns und unsere Patientinnen mit Mund-Nasen-Schutz und regelmäßigem Desinfizieren. Wenn wir wie bei einem Eingriff oder einer Operation den Abstand von einem Meter nicht einhalten können, verwenden wir zusätzlich FFP2-Masken, ein Face Shield und Bereichskleidung. Die Akzeptanz für die Maßnahmen ist sehr hoch – bei den Mitarbeitern wie bei den Patienten.
Haben die Patientenanfragen aufgrund von Covid-19 abgenommen?
Claudia Schenk-Hauschka: Nein, eher im Gegenteil. Viele Leute hatten im Lockdown Zeit, darüber nachzudenken, was Ihnen wirklich im Leben wichtig ist, beziehungsweise haben die Leute aufgrund der veränderten Umstände zum Teil mehr Zeit, die sie jetzt für die Kinderplanung nutzen wollen.
Faktor Zeit – welche Rolle spielt dieser Faktor bei einem unerfüllten Kinderwunsch?
Michael Schenk: Eine sehr große. Ein Beispiel: Frauen mit 32 haben eine doppelt so hohe Chance, schwanger zu werden, wie Frauen mit 37. Aus Erfahrung wissen wir, dass Paare schon durchschnittlich fünf Jahre einen Kinderwunsch haben, bevor sie zu uns kommen. Die Frauen sind dann im Durchschnitt 36,8 Jahre alt. Das sind fünf Jahre, die aber eine ganz bedeutende Entscheidung bei der Prognose haben.
Bei einem tragischen Fall in Baden ist vor Kurzem eine Patientin mit Kinderwunsch verstorben. Das verunsichert. Müssen sich Leute nun Sorgen machen?
Michael Schenk: Nein. Der Fall in Baden ist ein absolut tragischer. Wie es aussieht, wurde von extern ein offenes und dadurch verkeimtes Anästhetikum verwendet, was zu einer Blutvergiftung führte. So etwas kann bei uns im Institut gar nicht geschehen. Unsere Anästhesisten bekommen von uns die Geräte und die Medikamente zur Verfügung gestellt, und das Ganze unter strengsten Kontrollen.
Claudia Schenk-Hauschka: Die Medizin ist ein Hochrisikobereich. Aber wir tun alles, um diesen Risiken entgegenzuwirken.
Wie beugen Sie solchen Risiken vor?
Claudia Schenk-Hauschka: Neben den jährlichen Sicherheitsschulungen haben wir ein eigenes Risikomanagement sowie Qualitätsmanagement. Bei den Geräten halten wir die Wartungsverträge strikt ein und seit heuer haben wir sogar ein eigenes Notstromaggregat für das Institut. Außerdem gilt bei uns immer das 4- beziehungsweise sogar das 6-Augen-Prinzip. Es gibt keine Tätigkeit, wo nicht zumindest ein weiterer Mitarbeiter die Schritte mitüberwacht. Wir sind wirklich wahre Sicherheits-Freaks.
Michael Schenk: Uns ist das auch aus eigener Erfahrung so wichtig, da wir selbst die moderne Medizin in Anspruch genommen haben, um uns damals unseren Kinderwunsch zu erfüllen. Und ich möchte nicht daran denken, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn meiner Frau bei der Behandlung etwas passiert wäre.
Es gibt ja auch eine eigene 24/7-Notfallnummer …
Michael Schenk: Ja, unter dieser Nummer, die nicht nur auf dem Patientenausweis, sondern auch auf jedem Dokument sowie auf meinen Visitenkarten vermerkt ist, sind wir wirklich 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche erreichbar, und das nicht nur, um in akuten Situationen vorbeugend entgegenwirken zu können, sondern auch bei allen Fragen, die so auftauchen könnten. Da hatten wir auch schon öfter amüsante Anrufe nach Mitternacht, wenn ein Paar sich bei einer Frage nicht einig werden konnte. Für all diese Fälle ist diese Nummer da.
Die Eingriffe wären prinzipiell auch ohne Narkose möglich. Warum bieten Sie es trotzdem an?
Claudia Schenk-Hauschka: Es gibt Institute, die das nicht anbieten, da dies natürlich mit Mehraufwand und Mehrkosten verbunden ist. Da ich aber aus eigener Erfahrung weiß, wie unangenehm so ein Eingriff sein kann, war es uns wichtig, diese Möglichkeit anzubieten. Das möchte ich ohne Narkose kein zweites Mal erleben.