Lifestyle | 15.10.2020
Große Bühne für kleine Helden
Fotos Stella, Kasia Borek
Kunterbunt wird die neue Spielzeit 2020/2021 im Next Liberty – nicht nur wegen „Pippi Langstrumpf“! Den Helden und ihrem Mut, der Hoffnung, der Familie und den Freunden gehört die Bühne ab dem 9. Oktober, wenn Christine Nöstlingers „Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse“ Premiere feiert. Der tapfere „Robin Hood“, die „Hexe Hillary“, der sagenumwobene „Iason“, das „Hässliche Entlein“ und „Die Biene im Kopf“ – alle diese Helden und Heldinnen der Kindheit warten mit spannenden Abenteuern und Erkenntnissen auf das große und kleine Publikum. Die legendäre „Pippi Langstrumpf“, gespielt von Simone Leski, ist da natürlich ganz vorne mit dabei. Im Interview mit der STEIRERIN erzählt Leski über ihre persönlichen Erinnerungen an die freche, starke Heldin und blickt voraus in die neue Spielzeit.
STEIRERIN: Wie waren die vergangenen Monate für Sie und Ihre Kollegen vom Next Liberty?
Simone Leski: Von heute auf morgen nicht mehr im Theater arbeiten zu dürfen und nicht mehr jeden Tag von den Kollegen umgeben zu sein, war ein sehr merkwürdiges und beängstigendes Gefühl. Wir haben einen quasi-familiären Zusammenhalt und blieben auch im Lockdown in engem Kontakt. Das war sehr wichtig, um nicht das Gefühl zu bekommen, alleine zu sein, und das ganze Team war immer sehr positiv eingestellt und wir wussten, wir kommen zurück.
Im Juni haben wir langsam wieder angefangen, den Betrieb hochzufahren. Vier Vorstellungen konnten wir spielen und wir haben angefangen, für die nächste Spielsaison zu proben – via Zoom und auch im Theater.
Mit welchen Gefühlen und Erwartungen gehen Sie in die neue Spielzeit?
Ich freue mich wahnsinnig auf die neue Spielzeit – endlich wieder mit meinen Kollegen auf der Bühne zu stehen, sich mit Rollen zu beschäftigen und das Theater zum Leben zu erwecken. Natürlich schwingt etwas Unsicherheit im Hinblick auf die nächsten Wochen und Monate mit, aber wir sind zuversichtlich und vorbereitet.
Waren Sie als Kind schon Pippi--Fan?
Ja, absolut! Ich war aber auch ein großer Fan von „Michel aus Lönneberga“ oder „Wir Kinder aus Bullerbü“. Astrid Lindgrens Bücher sind zeitlos, sie verzaubern Kinder damals wie heute.
Welche Erinnerungen verbinden Sie mit Pippi Langstrumpf?
Wenn ich an Pippi zurückdenke, sehe ich Inger Nilsson als Pippi Langstrumpf vor mir: ihre Zöpfe, ihre Kleidung, ihr Lachen. Ich habe die Serie geliebt und mehrmals gesehen. Ich war so fasziniert von ihr, wollte so mutig sein wie sie. Die Villa Kunterbunt war ein Ort für mich, wo man tun und lassen kann, was man will, und sich an keine Regeln halten muss. Einfach großartig!
Wie würden Sie Pippi charakterisieren? Was für ein Mensch ist sie?
Pippi ist frech, mutig, lustig, großzügig, selbstbewusst und direkt. Sie hat ein großes Herz für Schwache und ist außerordentlich hilfsbereit. Sie macht, was sie will, und lässt sich von niemandem einschüchtern. Sie hat eine unglaubliche Kraft, geht ihren eigenen Weg und hat eine Menge Spaß am Leben.
Was gefällt Ihnen an der Pippi-Rolle?
Die Pippi spielen zu dürfen, ist ein großes Geschenk. Die Narrenfreiheit, die ich dadurch bekomme, ist fantastisch. Die Rolle zu erarbeiten, wird ein Abenteuer, ein riesiger Spielplatz, bestehend aus Spaß, Mut, Freiheit, Freundschaft und Chaos.
Was können Kinder und Erwachsene von Pippi Langstrumpf lernen?
So vieles! Keine Vorurteile zu haben, jeden Menschen so zu nehmen, wie er ist. Offen durch die Welt zu gehen, neugierig zu bleiben und die kleinen Dinge im Leben zu schätzen und zu genießen. Dinge zu hinterfragen, auch mal unbequem zu sein. Mutig zu sein und nicht zu viel nachzudenken. Probiert einfach mal etwas Neues aus und wachst über eure eigenen Grenzen hinaus! Pippi ist aktiv im Leben, sehr positiv und hört nie auf, zu lernen. Sie dreht vermeintliche Schwächen in Stärken um, teilt gerne und ist immer für ihre Freunde da.
Welches Pippi-Zitat finden Sie besonders großartig?
„Das habe ich noch nie vorher versucht, also bin ich mir völlig sicher, dass ich es schaffe!“