Lifestyle | 08.11.2018
Schlafzimmer Make-over
Die schlechte Nachricht zuerst: Die Häufigkeit von Sex nimmt in österreichischen Schlafzimmern ab. In den ersten drei Jahren einer Beziehung hat die Mehrheit der Paare mindestens zwei bis drei Mal pro Woche Sex, danach trifft das nur noch auf 25 Prozent zu. So die Studie 2018 von Parship. Die gute Nachricht: Mit einem harmonisch gestalteten Schlafzimmer lässt sich eventuell die Libido wieder steigern. So die Theorie.
Was es dazu in der Praxis genau braucht: durchdachte Raumgestaltung, Tapetenkunst, geschmackvolle Dekoration, stimmungsvolle Lichtinstallation, das perfekte Bett und kreative Lösungen für persönliche Bedürfnisse. Damit avanciere das Schlafzimmer laut Experten wieder zum modernen Hotspot persönlicher Entfaltung im eigenen Zuhause. Und zum durchdesignten Erholungsort mit dem einen oder anderen romantischen Feature. Der perfekte Ort für die Liebe also. Aber nicht nur.
Raum zur Entfaltung. Denn das Schlafzimmer ist längst mehr als bloß Erholungsstätte. Es ist der ideale Rückzugsort. Jener Ort, an dem Frau sich entfalten und ihren Interessen ungestört frönen kann. Als Frauenzimmer zum Beispiel. Andere wiederum meinen besagtes Interesse auch im begehbaren Kleiderschrank ausleben zu können. So oder so, das Schlafzimmer bietet Raum zur Entfaltung. „Das Schlafzimmer ist immer öfter ein Rückzugsort und privater Wellnessbereich“, erklärt Einrichtungsexpertin Susanna Marinic-Knittelfelder. „So wird in vielen modernen Grundrissen dem Bereich Bad-Wellness-Schlafen mehr Fläche gewidmet und offen gestaltet.“ Wie das genau aussieht: Ein wohnlich gestalteter Schlafraum mit separatem Schrankzimmer. Darin wird das Bett modisch inszeniert – mit hohem Kopfteil, das sogar bis zur Decke reichen darf, mit Tapeten für die Wandgestaltung, reduzierter Beleuchtung sowie einem kuscheligen Teppich. Eine Polsterbank, die an das Ende eines Boxspringbettes gestellt wird, dient als Ablage oder Stauraum für Decken und Kissen. Alles in dunkelblauen, stilvollen Schattierungen gehalten, um dem Rückzugsort edlen Höhlencharakter zu verleihen. „Erlaubt ist, was gefällt“, so die Wohn-expertin. Die Kunst liege darin, eine stimmige Wohlfühlatmosphäre in den Schlafraum zu bringen. Und das ideale Raumklima. Das gelinge ganz nebenbei auch mit den richtigen Materialien: Für Wärme brauche es die Wolle, für etwas mehr Kälte Baumwolle oder Seide. „Ein Bett mit optimalem Klima fühlt sich innerhalb kürzester Zeit warm an, weil die Materialien die Körperwärme aufnehmen.“ Naturmaterialien haben die Eigenschaft, Feuchtigkeit aufzunehmen und, wichtig, zur Belüftung wieder abzugeben.
Gut gebettet. Doch der Erholungsfaktor steht und fällt mit dem passenden Bett. Bei der Wahl treffen persönlicher Geschmack und die richtigen Materialien aufeinander – Stoff spricht für Wohnlichkeit, Leder für Stil und Holz aus Nussbaum oder Eiche sind ebenso beliebte Naturmaterialien, die warm anmuten. „Bei der Bettwahl sollte man auf Bodenfreiheit zwecks Belüftung und auf die Liegehöhe für optimalen Komfort achten. Letzteres reicht von 50 bis 70 cm, je nach Schlafsystem“, weiß Marinic-Knittelfelder. Ein Bett mit motorisch verstellbarem Lattenrost (optimal mit Stromfreischaltung) dient zudem als Relaxmöbel – zum Ruhen, Lesen und Genießen, nach der hauseigenen Infrarotkabine etwa. Why not!
Ein puristischer Stil, wie der moderne Scandinavian Style, hat bei der Raumgestaltung nicht nur optische Raffinesse. Klare und lineare Schlafzimmergestaltung sorgt auch für einen gesunden Schlaf. Weniger ist hier mehr, was aber nicht heißt, dass man auf üppige Trends wie schweren Samt kombiniert mit Gold-akzenten, kunstvolle Tapeten und satte, dunkle Stoffe verzichten muss. Vielmehr geht es dabei um die erlesene Gewichtung zwischen Dekoration und Mobiliar. Stilvoll im Schein gedimmter Lichtinstallationen platziert. Dann fühlen wir uns wohl und Stimmung kommt auf. Für was auch immer …