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Fashion | 30.01.2023

Amore & Moda

Diese Mode hat mit Liebe zu tun. Mit der Liebe zu Italien und der Liebe zur Familie. Und Olivia Patuzzo vom Familienunternehmen „Sorelle Ramonda“ bringt diese gekonnt zusammen.

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Olivia Patuzzo führt zusammen mit ihrem Mann Franco Ramonda das Familienunternehmen „Sorelle Ramonda“ in Österreich. © Thomas Luef


Es ist ein Modehaus mit Familiengeschichte

Mit einer italienischen, um genau zu sein. Das Modehaus „Sorelle Ramonda“ nahm in den 30er-Jahren in Italien seine Anfänge, als Amelia Ramonda von Dorf zu Dorf fuhr und Knöpfe und Stoffe verkaufte. Heute ist das Modehaus ein Modeimperium, das bis in die Steiermark reicht und Teil der wirtschaftlichen Geschichte Italiens ist. Und noch jetzt ist es ein Familienunternehmen, das von Franco Ramonda und seiner Frau Olivia Patuzzo mit viel Herzblut in Österreich geführt wird. Doch dahinter steckt noch mehr: drei gemeinsame Kinder etwa, der Heimat-Tausch Italien gegen Österreich und die Leidenschaft, andere mit Mode und italienischem Lifestyle glücklich zu machen. Ein Spagat, der für die gebürtige Italienerin und Fashion-Director Olivia Patuzzo eigentlich gar keiner ist.

 

In der Shopping City Seiersberg eröffnete kürzlich auf 3.500 m2 die neue Filiale von „Sorelle Ramonda“.  © Thomas Luef



Sorelle Ramonda ist in der Shoppingcity Seiersberg auf 3.500 m2 eingezogen. Was erwartet Shoppingbegeisterte?

Olivia Patuzzo: Mode, Schuhe und Accessoires von italienischen und internationalen Labels für Damen und Herren, aber auch für Kinder. Und das für jeden Geschmack, von sportlich bis elegant, in verschiedenen Preiskategorien. Das Shop-in-Shop-Konzept verbunden mit den Vorteilen unserer kostenlosen Kundenkarte sind seit über 70 Jahren das Erfolgsrezept von „Sorelle Ramonda“ in Bella Italia wie in Österreich.


Wie ist „Sorelle Ramonda“ eigentlich entstanden?

Begonnen hat alles zwischen zwei Kriegen. Amelia Ramonda, Mama von acht Kindern, fuhr mit dem Fahrrad von Ort zu Ort und verkaufte Knöpfe und Stoffe. Später kaufte ihre älteste Tochter Maria das erste Geschäft. Hinzu kamen ihre Schwestern und bald darauf der jüngere Bruder Beppe. Natürlich sind sie noch immer große Vorbilder für die jüngeren Generationen. Ich durfte noch von Maria und ihrer Schwester Ginetta lernen. Maria starb im Lockdown, Ginetta heuer im Sommer. Sie fehlen.


Du bist Fashion-Director in eurem Familienunternehmen. Was ist dir dabei besonders wichtig?

Einkauf braucht viel Erfahrung, um Qualität und Trends schon Saisonen früher beurteilen zu können. Ich bin teamorientiert und teile gerne die Verantwortung mit unserer ersten Verkäuferin. Ein bisschen Fantasie muss man beim Einkauf schon haben – und Mut.


Welche Modetrends dürfen wir in dieser Saison nicht verpassen?

Auf keinen Fall darf das Gilet im Kleiderschrank fehlen. Und ein schöner Hosenanzug. Mein Tipp: Nicht unbedingt jedem Instagram-Trend folgen, lasst euch im Geschäft beraten. Man soll sich letztendlich wohlfühlen und nicht verkleidet wirken.

 

© Thomas Luef

 



Du bist gebürtige Italienerin. Glaubst du, dass den Italiener:innen die Mode (mehr) im Blut liegt?

Absolut! In Italien legt man großen Wert auf Mode. Immerhin ist sie ein Teil unserer Kultur. Die Österreicher:innen sind aber sehr offen für Beratung und die Damen sind sehr mutig, was die Farbe betrifft.


Zusammen mit deinem Mann Franco führst du das Modehaus „Sorelle Ramonda“ Österreich. War dieser Berufsweg klar definiert?

Ich habe Literatur und Philosophie studiert. Dann kam dieses Angebot von Francos Familie. Heute bin ich meinem Mann Franco und seiner Familie sehr dankbar. Hier in Österreich sind wir beide ein gutes Team, denn wir teilen uns die Aufgaben und die Kompetenzen. Ich übernehme den Einkauf und das Marketing, Franco die Geschäftsführung. So funktionieren wir am besten.


Für die Liebe zum Beruf bist du sogar nach Österreich gezogen?

Franco kam damals nach Hause und fragte mich, ob wir die Filialen in Österreich erweitern und betreuen sollen. Mein Koffer war gleich darauf gepackt. Anfangs war es natürlich nicht leicht in einem fremden Land, aber hier sind unsere drei Kinder zur Welt gekommen und Zuhause ist immerhin dort, wo deine Lieben sind.


Du stärkst nicht nur deinem Mann beruflich den Rücken, sondern bist auch Mama von drei Kindern? Wie schaffst du den Spagat zwischen Business und Mama-Alltag?

Einteilung ist alles. Ich bin von Montag bis Samstag im Geschäft, unter der Woche versuche ich die wichtigsten Aufgaben am Vormittag zu erledigen, damit ich unseren Kleinsten von der Schule abholen oder unsere Tochter in den Reitstall begleiten kann. Ohne die unglaubliche Unterstützung meiner Mitarbeiter:innen hätte ich das alles nie geschafft. Oft hat unser Hausmeister meinen Sohn zum Turnen gebracht, wenn im Geschäft viel los war. Familienbetrieb eben!

 

© Manuel Cacciatori

 



Und wie trennt ihr Familienbetrieb und Familienleben voneinander?

Wenn wir zu Hause sind, wird nicht von der Arbeit geredet. Am Sonntag gibt es Familienprogramm, wir sind viel in der Natur. Meine Kinder Emma und Filippo sind oft im Reitstall, Francesco spielt Baseball, wir gehen mit den Hunden spazieren … Wenn man viel arbeitet, muss man sich auch erholen.


Dein persönlicher Fashion-­Tipp?

Authentisch bleiben, lieber weniger kaufen, aber dann dafür Teile, die hochwertig sind und sich mehrmals kombinieren lassen.


www.sorelleramonda.at