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Events | 19.05.2015

Erzähl mir was!

Back to the roots. Im Mai kehrt das Internationale Storytelling Festival zurück nach Graz. Wir trafen die Gründer Folke Tegetthoff gemeinsam mit seiner Tochter und Geschäftsführerin Tessa Tegetthoff am Familiensitz in St. Georgen zum Gespräch.

Mein Leben ist ein hübsches Märchen, so reich und glücklich.“ (Hans-Christian Andersen, 1782–1816) Vieles dreht sich auch im Leben von Folke Tegetthoff (61) um das Genre Märchen. Ganz entspannt erzählt uns der Begründer des Storytelling Festivals bei Tee und veganem Kuchen von den Anfängen des Festivals. Der Schriftsteller und Märchenerzähler hat auch gar keinen Grund, gestresst zu sein, obwohl das Festival schon vor der Tür steht. Hat er doch mit Tochter Tessa (30) als Geschäftsführerin ein wahres Organisationstalent zur Seite, die das Business von der Pike auf gelernt hat. Nach neun Jahren kehrt das Festival grazERZÄHLT nun vom 20. bis 25. Mai dorthin zurück, wo sein Siegeszug 1997 als eines der weltweit bedeutendsten Festivals seiner Art begann. Was sich die Besucher erwarten dürfen, was das Erlebnis ,Erzählen‘ ausmacht und warum Folke Tegetthoff auch schon Schlagertexte geschrieben hat verrät das Vater-Tochter-Powerduo im Gespräch.

Herr Tegetthoff, wie ist Ihre Faszination für Märchen entstanden?
Folke: Meine ältere Schwester hat mir jeden Abend eine Geschichte erzählt. Das hat mich sicherlich geprägt ohne dass ich zu diesem Zeitpunkt jemals geahnt hätte, welche Art Bedeutung das einmal haben würde.

Das Festival grazERZÄHLT kehrt jetzt nach 9 Jahren zurück nach Graz. Was ist neu? Was ist so wie früher geblieben?
Tessa: Uns war es wichtig, einen Mix anzubieten aus Altgeliebtem, was die Leute von früher kennen, und Neuem. Neues insofern, dass wir uns in den letzten Jahren natürlich weiterentwickelt haben. Und vom Programm an sich: Es gibt nach wie vor die langen Nächte, wo an einem Abend sechs bis acht unterschiedliche Künstler präsentieren werden. Auch die Touren, die immer ein Highlight waren, wird es wieder geben.

Folke & Tessa Tegetthoff

Wie werden die Künstler ausgewählt?
Tessa: Wir haben mittlerweile aus 28 Jahren eine elendslange Liste mit über 200 Künstlern. Wir probieren immer eine Hälfte Künstler, die schon da waren, die andere Hälfte wirklich ganz neue Künstler. Manchmal spielt auch der Zufall mit. Ein Beispiel dafür ist Tom Thum, Weltmeister im Beatboxen. Mein Bruder Floris hat ein Video von ihm auf YouTube gesehen und es mir geschickt, weil er es witzig fand. Auch Beatboxer erzählen eine Geschichte, nur eben mit Sounds.

Folke:
Es gibt Künstler aus der ganzen Welt, die bei uns auftreten wollen. Die Künstler wissen, dass sie bei uns ganz anders präsentiert werden. Ich versuche, die Erzählkunst zu ehren, indem ich den Künstlern ein Treatment zukommen lasse, als ob sie Stars wären. Leider wird Erzählen an sich heutzutage noch immer sehr stiefmütterlich behandelt. Dabei ist es eine Urform des menschlichen Ausdruckes.

Back to the roots … Was bedeutet es, zurück nach Graz zu kommen?
Folke: Es ist ein sehr emotionaler Moment, es ist herrlich. Ich habe Graz als Festivalstandort immer geliebt. Wenn die Umstände es nicht hätten geschehen lassen, wären wir nicht weggegangen, aber im Nachhinein bin ich froh, dass es geschehen ist. Es war ein Bruch da und jetzt starten wir von Neuem durch.

 

Mehr über das Interview gibts in der Mai-Ausgabe der STEIRERIN.

Termin-Tipp: „grazERZÄHLT“

  • Vom 20. bis 25. Mai in Graz & Lassing.
  • Am 30. und 31. Mai findet im Rahmen von fabelhaft!NIEDERÖSTERREICH „Das große Fest im kleinen Dorf“statt, bei dem Bad Schönau (nahe der ­steirischen Grenze) auf acht Bühnen und mit 30 Künstlern bespielt wird.
  • www.storytellingfestival.at