Beauty | 10.11.2020
Schöne, kalte Jahreszeit
Nach dem Sommer ist vor dem Sommer. Daher denken viele jetzt schon an die Bikini-Figur 2021. Wenn da dann seit Jahren das eine oder andere hartnäckige Fettpölsterchen nervt, nutzt man jetzt dann vielleicht gerne die Chance, ästhetisch-medizinisch nachzuhelfen. Aber auch für Nasen- oder Lid-Korrekturen, Brustoperationen und Facelifts ist ab Herbst Hochsaison. „Die kühleren Jahreszeiten sind besonders beliebt für Schönheitsoperationen – aus den unterschiedlichsten Gründen“, weiß der renommierte steirische Schönheitschirurg Hans Umschaden, der an der Schwarzl Klinik auf der Laßnitzhöhe und in Wien tätig ist.
Freier atmen. Da die pollenintensive Zeit nun vorbei ist, ist es gerade für Allergiker jetzt von Vorteil, wenn sie sich für eine Nasen- oder Lid-Korrektur entscheiden. „Es gibt viele Patienten, die nicht nur wegen einer optischen Korrektur der Nase zu mir kommen, sondern Probleme mit ihrer Nasenscheidewand haben. Das rührt oft von alten, kleineren Unfällen her, wenn man zum Beispiel beim Sport mit einem harten Gegenstand kollidiert ist. Die Patienten entscheiden sich für eine Operation, um wieder besser Luft zu bekommen. Je weniger Pollen in der Luft sind, auf die man mit rinnenden Augen, Niesen oder einer verstopften Nase reagieren könnte, desto besser“, weiß Umschaden.
Die kühlere Jahreszeit
nutzen viele, um sich
den Wunsch nach einer
Schönheitsoperation
zu erfüllen.
– Chirurg Hans Umschaden
Fettpölster ade. Wer mit hartnäckigen Fettpölsterchen kämpft und sie trotz gesunder Ernährung und Sport nicht in den Griff bekommt, sucht oft die Unterstützung der modernen Schönheitsmedizin. Wichtig bei der Fettaubsaugung ist es, den Körper dabei in seiner Gesamtheit zu sehen. „Der Körper ist, wenn man eine Fettabsaugung macht, zu modellieren wie ein Kunstwerk und nicht wie ein Puzzle. Daher halte ich nichts von der oft so üblichen Absaugung in Kleinmengen in Lokal-anästhesie.“
Nach einer Fettabsaugung im Bauch- und Po-Bereich muss man für mehrere Wochen eine Kompressionshose tragen. „Das ist natürlich auch angenehmer, wenn es nicht gerade 30 Grad plus hat.“ Das gleiche gilt nach Brust-Operationen, nach denen man einen Kompressions-BH trägt. Da begrüßen viele Patientinnen die Möglichkeit, diesen in der kühleren Jahreszeit unter bequemer Kleidung zu verdecken. „Gerade im Sommer trägt man lieber leichte, luftige Kleidung, fährt in den Urlaub und will schwimmen gehen. Dabei würden viele die nicht gerade stylische, aber unbedingt notwendige Kompressionswäsche als störend empfinden.“
Auch die kleinen Blutergüsse, die nach einem Facelift auftreten, kann man im Herbst und Winter geschickt unter einem Schal oder einem Halstuch verstecken. „Da erweist sich auch der Mund-Nasen-Schutz, den wir aktuell sowieso immer dabei haben, als praktischer Kaschierer von kleinen Blutergüssen.“
Zeit lassen! Viele entscheiden sich für Schönheits-Operationen im Winter, in der Hoffnung, dass die Keimkonzentration im Allgemeinen geringer ist. Der Experte weiß aber, dass das kaum eine Rolle spielt. „In puncto Keime ist es kaum relevant, ob es Winter oder Sommer ist. Entscheidend ist, dass keine Keime in die Wunde kommen und diese in Ruhe heilen kann. Daher sollte man nach einer Operation eine Zeit lang nicht duschen beziehungsweise sollte die Wunde nicht mit Wasser in Kontakt kommen. Von den oft so propagierten Duschpflastern halte ich dabei nicht viel. Darunter schwitzt man, und das kann wiederum dazu führen, dass Keime in die noch nicht verheilte Wunde kommen. Meinen Patienten empfehle ich, erst wieder zu duschen, wenn die Nähte gezogen wurden beziehungsweise die Wunde dicht ist.“
Mit Sicherheit schön. Die aktuelle Covid-19-Pandemie hat dem Wunsch nach Schönheitsoperationen keinen Abbruch getan. „Die Erfahrungen der letzten Monate zeigen, dass – abgesehen von der Zeit des Shutdowns – kein Rückgang bei der Nachfrage bemerkbar ist. Wir haben natürlich unsere ohnehin schon hohen Sicherheitsmaßnahmen aufgrund von Covid-19 noch einmal intensiviert. Alle Mitarbeiter und ich werden regelmäßig auf Covid-19 getestet und auch die Patienten machen vor den Operationen einen Test. Das läuft alles sehr konsequent und bestens organisiert ab. Das Ergebnis gibt es noch am selben Tag. Das sind wichtige Maßnahmen und da ist jeder gerne bereit dazu, diese einzuhalten.“