Symbolbild Räucherstäbchen

Diese 7 Rituale sind perfekt für die Raunächte

Räuchern, meditieren, reflektieren

6 Min.

© Pexels/Ekaterina Bolovtsova

Die Winde heulen, die Nasenspitze fröstelt, Nebel hüllt die langen Nächte in ein mystisches Gewand: Die Raunächte (früher: Rauhnächte geschrieben) sind eine geheimnisvolle Schwellenzeit zwischen den Jahren. Zumindest für unsere Vorfahren waren sie es. Sie glaubten, in dieser Zeit seien die Pforten zur Unterwelt geöffnet und somit Übergänge zwischen Diesseits und Jenseits möglich. Doch auch heute noch gelten die Raunächte als Zeit des Zur-Ruhe-Kommens und der Reflexion: Mit Esoterik hat es nichts zu tun, diese besonderen Tage für Rituale zu nutzen, die uns mit uns selbst und unserer Umwelt wieder mehr in Verbindung bringen – so kurz nach dem Fest der Liebe. Jedes Jahr erscheinen neue Bücher oder sogar Adventkalender zum Thema.

Woher das Wort „Rau(h)nacht“ kommt, ist unter Forschenden nicht final geklärt. Entweder hängt es mit dem Wort „rûch“ zusammen, also „haarig“ und bezieht sich auf den Volksglauben, in den Raunächten würden mit Fell bekleidete Gestalten ihr Unwesen treiben. Oder aber der Begriff hängt mit dem Räuchern zusammen: Traditionell wurden in alten Zeiten die Ställe geräuchert, um Böses zu vertreiben und die Gesundheit des Viehs zu erhalten.

Wann sind die Raunächte und was bedeuten sie?

Die Raunächte sind die zwölf Nächte zwischen Weihnachten und dem Heilige-Drei-Königstag am 6. Jänner. Sie starten in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember und enden in der Nacht vom 5. auf den 6. Jänner. Jede dieser zwölf Nächte symbolisiert dabei einen der kommenden Monate des neuen Jahres. Weil die Nächte lang und dunkel sind und durch Kälte, Frost, Schnee und Nebel geprägt, galten sie unseren Vorfahren als besonders mystische und geheimnisvolle Zeit. Sie lebten zudem noch deutlich naturverbundener und auch abhängiger von Wind und Wetter als wir. Die Natur zu beschwören, war ihnen daher wichtig.

Räucherstäbchen mit Duft
© Unsplash/Annie Spratt

Hinzu kommt der Wechsel zwischen den Jahren: Das Alte endet, das Neue beginnt. Die Menschen früher fürchteten in dieser Zeit die Totengeister und nutzten Rituale unter anderem, um sie abzuwehren. So geht beispielsweise der alte Brauch, keine Wäsche zwischen Weihnachten und Neujahr zu waschen, auf diese uralte Annahme zurück: Angeblich würden in den Raunächten ungute Gesellen herumgeistern, um weiße Wäsche zu stehlen. Wozu? Weil sie diese im Jahr darauf als Leichentuch bräuchten … und zwar für ein Mitglied jenes Hauses, in dem die Wäsche gewaschen worden war.

Rituale für die Raunächte vom 24. Dezember bis zum 6. Januar

Noch immer nutzen Menschen die mystischen Raunächte für Rituale – mit Esoterik oder Aberglauben hat das heute aber nichts mehr zu tun. Rituale können helfen, Fragen zu beantworten, das alte Jahr und sich selbst zu reflektieren, Ruhe zu finden und sich auf das Kommende vorzubereiten.

1. Räuchern in den Raunächten

Die Raunächte eignen sich prima, um mit der Natur wieder mehr in Verbindung zu treten. Räuchermaterial kannst du selber sammeln, wenn du möchtest: Es eignen sich beispielsweise Lavendel, Fichtenharz, Tannennadeln oder Rosenblätter. Du kannst für drinnen eine spezielle Räucherschale verwenden, um den Rauch in jede Ecke im Zimmer zu pusten und dabei Wünsche fürs kommende Jahr zu formulieren. Genauso gut kannst du das Räucherwerk draußen in einer Feuerschale verbrennnen, und dir dabei vorstellen, wie alle negative Energie sich im Rauch auflöst.

2. Meditieren als ritual für die raunächte

Meditieren ist das ganze Jahr über gut und gesund – du kannst dein Gedankenkarussell damit stoppen, dein Immunsystem stärken und regelmäßiges angewandt, soll Meditieren sogar lebensverlängernd wirken. Die Raunächte eignen sich, um damit anzufangen. Als Ritual kannst du die Meditation im neuen Jahr gleich in deinen Alltag integrieren. Beim Meditieren fokussierst du dich auf dich selbst und den Moment zu fokussieren. Alles, was du dafür brauchst, sind täglich ein paar Minuten Zeit und einen ruhigen Ort. Sich auf die Atmung zu konzentrieren, ist der erste Schritt, um beim Meditieren abschalten zu können.

Frau beim Meditieren
© irynakhabliuk

3. Spazierengehen

Wer spazieren geht, stellt fest: Das tut wohl. Kein Wunder, beim Spazierengehen sind wir draußen in der Natur, atmen frische kühle Luft und bewegen uns. Spazierengehen verbindet mit der Umwelt und lässt uns so manche Sorgen vergessen – und kann auch einer Verkühlung vorbeugen. Besonders ein Waldspaziergang ist Balsam für Körper und Seele. Das Handy à la Digital Detox am besten zuhause lassen.

4. Raunächte: Wünsche notieren

Ein tolles Ritual für die Raunächte: Notiere dir deine Wünsche fürs kommende Jahr. Schreibe deine Sehnsüchte auf kleine Zettel, falte sie und verbrenne in jeder Raunacht einen davon. Ob sie in Erfüllung gehen? Wirst du sehen …

5. Traumtagebuch führen während der Raunächte

Unsere Ahnen glaubten: Träume, die uns die Raunächte bescheren, könnten einen Ausblick auf die Zukunft bzw. auf das kommende Jahr bieten. Ob das stimmt, sei dahingestellt. Aber: jenseits dieser Mystik macht es durchaus Sinn, ein Traumtagebuch zu führen: Denn dank Traumarbeit kannst du dich insgesamt öfter an deine Träume erinnern und daraus etwas für dein Leben ableiten.

6. Raunächte nutzen zum Reflektieren

Bevor wir das Neue begrüßen, schließen wir Vergangenes ab. Nimm dir Zeit und reflektiere das vergangene Jahr: Was war besonders schön, was hat dich besonders gefordert? Was hast du dazugelernt, was hast du losgelassen? Was möchtest du vom alten Jahr mit ins neue nehmen und was lieber nicht?

7. Aufräumen und Putzen

Dusche wird geputzt
© Pexels/Karolina Grabows

Stimmt, klingt unsexy: Aufräumen und Putzen zwischen den Feiertagen … Und das soll eines der Rituale für die Raunächte sein? Ja, denn es hilft bei der Psychohygiene: Wer im Außen aufräumt, räumt auch im Innen auf. Falls du abergläubisch bist, belasse es aber beim Räumen. Denn Entrümpeln und Ausmisten während der Raunächte soll nach altem Glauben Unglück bringen.  

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