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Was ist eigentlich …? Feministische Begriffe erklärt

Schlagworte und Begriffe wie "catcalling", "gaslighting" und "whataboutism" kurz erklärt

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© Shutetrstock

Gerade feministische Begriffe sind oft aus dem Englischen entlehnt und ihre Bedeutung erschließt sich erst durch genauere Betrachtung bzw. Erklärung. Das sogenannte „Catcalling“ dürfte inzwischen einigermaßen geläufig sein – aber hättest du auf Anhieb gewusst, was sich hinter „Male Gaze“, „Mansplaining“ und „Whataboutism“ verbirgt?

Wir haben einige Schlagworte und Begriffe zum Thema Feminismus zusammen gestellt und kurz erklärt:

Was bedeutet der Begriff „Catcalling“?

Catcalling bezeichnet sexuell anzügliches Rufen, Reden, Pfeifen oder Gestikulieren gegenüber einer fremden Person in der Öffentlichkeit. Es stellt eine Form verbal sexualisierter Belästigung dar. Meist gehen solche Übergriffe von Männern aus und beziehen sich auf das Aussehen und den Körper einer Frau.

Und was ist der „Male Gaze“?

Der Male Gaze (männlicher Blick) bezeichnet eine Darstellung von Frauen in Film und Fernsehen bzw. Medien durch die metaphorischen Augen eines Mannes. Das bedeutet, dass Frauen lernen, sich anhand männlicher Maßstäbe zu definieren. Immer noch zu oft sind das hellhäutige, schlanke, konventionell attraktive Frauen, die nicht die Diversität der Gesellschaft widerspiegeln.

Was ist eigentlich „Mansplaining“?

Mansplaining ist eine Form von Sexismus. Der Begriff beschreibt das Phänomen, bei dem ein Mann einer Frau auf herablassende, bevormundende Art, meist ungefragt, etwas erklärt und dabei davon ausgeht, dass er sich besser auskennt als sie. Und damit die Erfahrungen und das Wissen der Frau einfach ignoriert.

Was Bezeichnet der Begriff „Gaslighting“?

Gaslighting bezeichnet eine Form von psychischer Gewalt. Dabei wird das Opfer durch Verschleierungstaktiken, Lügen und Einschüchterungen so verunsichert, dass es an der eigenen Wahrnehmung zweifelt, bis es schließlich kaum noch zwischen Wahrheit und Einbildung unterscheiden kann. Diese Form der Gewalt wird oft in toxischen Beziehungen gegen Frauen angewendet.Ihnen wird ständig gesagt wird, dass doch eigentlich alles in Ordnung ist, dass nicht wirklich etwas Schlimmes passiert ist, sie sich doch bitte nicht so aufregen mögen etc. 

Was ist der „Thomas-Kreislauf“?

Laut einer deutschen Studie ist Thomas (daneben auch Andreas, Michael und Christian) einer der am meisten verbreiteten Vornamen von Führungspersonen in Deutschland. Der Thomas-Kreislauf beschreibt das Ergebnis von unterbewussten Handlungsmustern. Sie beeinflussen maßgeblich, wie Chefs rekrutieren. Oft wird nach dem eigenen Spiegelbild rekrutiert, denn seinesgleichen traut man(n) den Job instinktiv mehr zu – ganz nach dem Motto: Ein Thomas befördert einen Thomas. Die Zahlen dazu: In Deutschland sind nur 17 Prozent aller Vorstandsmitglieder in börsennotierten Unternehmen weiblich, in Österreich sind es nur Prozent. (Quelle: Spiegel, Allbright Stiftung, AK und Statista)

Wovon spricht man bei „whataboutism“?

Von Whataboutism wird dann gesprochen, wenn eine Person einem Argument ausweicht, indem sie den Fokus einfach auf einen anderen Missstand richtet. oft mithilfe einer Gegenfrage im Sinne von: „Aber was ist mit …?“ Whataboutism ist eine Ablenkungstaktik, um von einem unliebsamen Gesprächsthema wegzukommen. Der Begriff hat vor allem seit der US-Präsidentschaft von Donald Trump neue Aufmerksamkeit erlangt, wird aber auch oft von Männern in Bezug auf feministische Themen angewendet.

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